An nachhaltigen Finanzanlagen führt derzeit kein Weg vorbei - zum Glück. Denn sie ebnen den Weg in ein saubere und kreislauforientierte Wirtschaft, die erklärtes Ziel des „European Green Deal” ist. Dass digitale Finanzierungsformen wie Crowdfunding dazu beitragen können, rückt immer mehr in den Fokus der Finanzwelt. Denn sie bieten Finanzierungslösungen für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) in ganz Europa und ermöglichen es auch privaten Investorinnen und Investoren, ihr Kapital unternehmerisch für nachhaltige Innovationen einzusetzen.
So stand das 5. CrowdCamp des European Crowdfunding Network (ECN), das vom 10. bis 12. Juni 2020 in Kooperation mit der Beratungsgesellschaft Deloitte stattfand auch unter dem Motto “Sustainable Finance”. Ungeplant nachhaltig war dann auch die Durchführung: Statt als Präsenzmeeting in Prag wurde die Veranstaltung Corona-bedingt kurzerhand in ein Online-Format umgewandelt.
Im Fokus standen die folgenden Themen:
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Institutionen wie der EU-Kommission, EU-Parlament oder Europäischen Investmentfonds (EIF) sowie Plattformbetreibende und NachhaltigkeitsspezialistInnen, waren sich einig: Nachhaltige Investments sind nicht die Zukunft, sondern Gegenwart. Und das mit Erfolg, wie beispielsweise Martin Špolz als einer der Vertreter der Europäischen Kommission in seiner Keynote zum Ausdruck brachte: „Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass Investitionen, die Nachhaltigkeitsaspekte verfolgten, während der Krise viel besser abgeschnitten haben als andere Investitionen.“ Über Crowdfunding-Plattformen können davon insbesondere auch private Anlegerinnen und Anleger profitieren, denn hier liegen die Einstiegsbeträge meistens niedriger als bei herkömmlichen (ESG-)Investments, die sich in der Regel an eine professionelle Anlegerschaft richten.
Im Umkehrschluss betont das auch wiederum die Wichtigkeit von Plattformen für Unternehmen, die den Zugang zu nachhaltigen Anlageformen gewähren. Das wiederum sichert Unternehmen eine weitere Möglichkeit, ihre nachhaltigen Tätigkeiten auch zu finanzieren. Auch das hat sich während der Corona-Pandemie gezeigt. Insbesondere Reward-based Crowdfunding-Plattformen konnten bei kurzfristigen Liquiditätsengpässen unkomplizierte Abhilfe schaffen.
“Als Innovestment sind wir sehr froh, diese Zukunft gemeinsam mit unseren Partnern mitgestalten zu können”, sagt Christin Friedrich, ECN-Vorstandsvorsitzende und als Geschäftsführerin von Innovestment Vertreterin der deutschen Plattformen. “Wir sehen, dass Crowdfunding-Plattformen essentiell sind für die Zielsetzung, mehr Privatkapital für nachhaltige Ziele bereitzustellen. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass schätzungsweise 390 Milliarden Euro an Investitionen nötig sind, um die ESG-Ziele der EU-Kommission zu erreichen.”
Allein auf deutschen Spar- und Tagesgeldkonten liegen laut verschiedenen Studien etwa 1.500 Milliarden Euro. “Das zeigt, dass das Potential für die erfolgreiche Umsetzung der ESG-Ziele vorhanden ist“, so Friedrich. „Crowdfunding ist ein wichtiger Baustein, um dieses Potential zu hebeln, vor allem, da Crowdfunding und nachhaltige Geldanlagen eine tolle Symbiose bilden, denn Privatpersonen können so direkt zur Erreichung der ESG-Ziele beitragen.”
Den ausführlichen Veranstaltungsbericht können Sie in unserem Gastbeitrag auf crowdfunding.de nachlesen.